In einer aktuellen forsa-Studie wurde der Status Quo in Sachen betriebliche Weiterbildung und Fachkräftemangel festgehalten. Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Unternehmen noch viel Luft nach oben haben was die Motivation der Mitarbeiter und Verwendung von Weiterbildungsbudgets angeht. Lesen Sie hier die Ergebnisse der von der Weiterbildungsdatenbank Springest beauftragten Studie.
Personalverantwortliche aus insgesamt 200 Unternehmen in ganz Deutschland wurden dazu befragt, wie die betriebliche Weiterbildung in ihrem Unternehmen aussieht. Was dabei herauskam, ist wenig erfreulich für die Mitarbeiter selbst und die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Allgemeinen. Trotz des omnipräsent als Problem dargestellten Fachkräftemangels in Deutschland scheinen Personaler noch nicht das volle Potential von Weiterbildung der Mitarbeiter auszuschöpfen. Die Ursache dafür scheint nicht im fehlenden Vertrauen in die positiven Auswirkungen von Weiterbildung zu liegen, denn 95% der Befragten gaben an, dass Weiterbildung ihr Mittel der Wahl gegen den Fachkräftemangel sei.
Die Gründe warum betriebliche Weiterbildung bisher anscheinend eher in den Köpfen der Personalverantwortlichen als im Alltag der Mitarbeiter eine Rolle spielt, sind vielseitig. So sieht Hans Ulrich Nordhaus vom Deutschen Gewerkschaftsbund ein Problem beispielsweise im fehlenden verbindlichen Rahmen darüber “wie berufliche Weiterbildung zu definieren, zu organisieren, zu finanzieren und zu zertifizieren ist.” Eva Mattern, Marketingleiterin von Springest, sieht weitere Probleme: “Weiterbildungen sind immer zeit- und kostenintensiv, oft kann ein Mitarbeiter nicht vertreten werden oder Sparmaßnahmen im betreffenden Unternehmen schränken die Möglichkeiten ein.”
Eine Lösung des Problems wird teils im stärkeren Einbezug der Mitarbeiter gesehen. Die Meinung der Personalverantwortlichen zu diesem Thema ist eindeutig: Nicht einmal die Hälfte denkt es sei sinnvoll, Mitarbeiter stärker über zur Verfügung stehende Weiterbildungsbudgets und deren Verwendung zu informieren. Nordhaus hält diese Einstellung für “demotivierend” und beschreibt sie als “Armutszeugnis”. Weiterhin ist auch fragwürdig, ob überhaupt ausreichend Kenntnis über die Möglichkeiten, eine Weiterbildung durch das Unternehmen finanzieren zu lassen, besteht.
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